Augen auf beim Perlenkauf

Perlen faszinieren die Menschheit seit Jahrtausenden. Schon  2300 v. Chr. weisen chinesische Überlieferungen auf die Perle als wertvollen Besitz des Adels und als Geschenk für Kaiser und Könige hin. Antike Hindu-Texte aus Indien beziehen sich ebenfalls auf Perlen, ja behaupten sogar, dass der Gott Krishna die erste Perle der Welt entdeckt habe. Im alten Ägypten war zunächst Perlmutt als Dekoration beliebt, und die Verwendung der eigentlichen Perle erfolgte ab der Zeit der Persischen Besetzung Ägyptens, nämlich im 5. Jhdt vor Christus.

 

Auch in Europa galten sie bereits ab dem 1. Jahrhundert nach Christus als Symbol für Schönheit, Seltenheit und sozialen Status und zierten die Schätze von Königshöfen und ab der Neuzeit auch der Bürgerhäuser.

 

Mit der Entwicklung der Perlenzucht zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Perlen erstmals für ein breiteres Publikum zugänglich und avancierten zu einem festen Bestandteil des modernen Schmuckmarktes. Heute reicht das Angebot von preiswerten Süßwasser-Zuchtperlen bis hin zu kostbaren Naturperlen mit einzigartiger Geschichte – wie der berühmten, mehrere Jahrhunderte alten La Peregrina, die im 16. Jahrhundert aus der Karibik an den spanischen Hof kam und später Elisabeth Taylor gehörte, und für 11 Millionen US Dollar versteigert wurde.

 

In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Arten von Perlen und was sie so besonders macht.  Wenn du mehr über die Geschichte der Perle erfahren möchtest, gehe in den Blog "Geschichte der Perle".

NAtürliche Perlen und zuchtperlen

Natürliche Perlen, das sind solche Perlen, die ohne menschliches Zutun gewachsen sind, sind selten und sehr teuer - und kaum im regulären Handel erhältlich. Wer natürlich gewachsene Perlen, auch "Naturperlen" oder "Orientperlen" genannt, kaufen möchte, muss bei den internationalen Auktionshäusern oder ausgewählten Experten suchen.

 

Von Menschenhand in Süßwasser oder in Salzwasser gezüchtete "Kulturperlen" (auch "Zuchtperlen" genannt) sind hingegen im Handel üblich und erschwinglich - allerdings schwanken die Qualitäten sehr stark. Die Juweliere müssen Kulturperlen immer als solche Kennzeichnen und machen sich strafbar, wenn sie dafür nur den Ausdruck "Perle" verwenden.

 

Da es einen großen Preisunterschied zwischen Naturperlen und Zuchtperlen gibt, verlässt sich der Handel auf spezialisierte gemmologische Laboratorien, um Perlen zu identifizieren und natürliche von Zuchtperlen zu unterscheiden. Dort werden komplizierte Untersuchungen mit Methoden wie zum Beispiel Röntgen und die C14-Methode (welche anhand der Atombombe von Hiroschima das Alter der Perle bestimmen kann), sowie sorgfältigen mikroskopischen Untersuchungen vorgenommen.

 

Gerne helfe ich weiter, wenn Sie Ihre Perlen analysieren lassen möchten! 

Akoya Zuchtperle - Der Klassiker

 

Die Akoya Auster, lateinisch "Pinctada martensii“, lebt hauptsächlich an der Ostküste südjapanischer Inseln. Die relativ kleine Meeresmuschel bringt Perlen von 2 - 10 mm Durchmesser hervor, größere Akoyakulturperlen sind echte Raritäten.

 

Gegen Ende des Winters sind die Perlmuttschichten am feinsten und dichtesten, weil die kühle Wassertemperatur die Produktion verlangsamt - der richtige Zeitpunkt, um die Perle aus der Auster ans Tageslicht zu holen.

 

Kein Wunder, dass die Akoya-Kuluturperle oft als „Klassiker“ bezeichnet wird. Schließlich war sie nach langer Forschungs- und Pionierarbeit das erste Produkt der Perlzucht: Die Präsentation der ersten runden Akoya- Zuchtperlen durch Kokichi MIKIMOTO, Mitbegründer der Perlzucht, hat 1920 auf der Weltausstellung in Paris für absolute Begeisterung gesorgt.

 

Dass diese bis heute anhält, hat mit dem Charme von Akoyakulturperlen zu tun: „Akoyas“, wie sie auch genannt werden, haben einen intensiven Lüster und sanfte, helle Töne wie Champagner, Rosé, Weiß und in seltenen Fällen auch Silbergrau.

 

Tahiti-Kulturperle

 

Tahitiperlen, benannt nach der südpazifischen Insel Tahiti, werden in den Gewässern von Französisch-Polynesien gezüchtet. Entgegen ihrem Namen stammen sie jedoch nicht direkt von der Insel Tahiti. Die Austern, die für die Zucht dieser Perlen verwendet werden, sind in den Lagunen von Französisch-Polynesien, den Cookinseln, Mikronesien, Australien, den Philippinen und weiteren Regionen der Pazifikinseln verbreitet.

 

Laut strenger Vorschriften dürfen nur Perlen aus Französisch-Polynesien offiziell als Tahitiperlen bezeichnet werden.

 

Die Tahiti-Kulturperle ist eine kostbare Salzwasser-Zuchtperle, die für ihre einzigartige, dunkle und schimmernde Farbpalette bekannt ist. 

 

In der polynesischen Mythologie werden schwarze Perlen als Geschenk des Gottes Oro angesehen und symbolisieren Liebe, Schutz, Reichtum und Eleganz.

 

Die Tahitikulturperle wird von der Schwarzlippigen Perlenauster (Pinctada margaritifera cumingii) produziert. Nach strengen Vorschriften dürfen nur Perlen, die aus den Gewässern Französisch-Polynesiens stammen, als Tahitiperlen bezeichnet werden.

 

Der Zuchtprozess ist aufwendig und langwierig:

  • Implantation: Nach etwa drei Jahren Wachstum wird in die Muschel ein Kern aus Perlmutt implantiert.
  • Perlmuttschicht: Die Auster bildet als Abwehrreaktion eine schützende Schicht aus Perlmutt um den Kern herum.
  • Ernte: Die Kultivierung dauert in der Regel 18 bis 36 Monate, bevor die Perle geerntet wird.

Die charakteristische dunkle Farbe der Tahitiperle entsteht durch die Pigmente der Schwarzlippigen Perlenauster. Die Farbpalette ist breit gefächert und reicht von Silbergrau, Graugrün, Dunkelbraun und Aubergine bis hin zu tiefem Schwarz.

  • Pfaueneffekt: Besonders geschätzte Perlen werden als "Pfauenperlen" (Peacock) bezeichnet, da sie einen irisierenden Lüster (Glanz) mit Blau- und Grüntönen aufweisen, ähnlich dem Federkleid eines Pfaus.
  • Natürliche Färbung: Im Gegensatz zu oft gefärbten schwarzen Perlen ist die dunkle Farbe der Tahitiperle natürlich. Die Regierung Französisch-Polynesiens verbietet jegliche nachträgliche Farb- oder Formbehandlung. 

KESHI KULTURPERLEN

 

 

Was sind Keshi Perlen?
Das Wort „Keshi“ stammt aus dem Japanischen und bedeutet Mohnsamen. Es ist es die Bezeichnung für sehr kleine, kernlose Perlen. Keshiperlen bestehen ausschließlich aus Perlmutt und kommen somit echten Perlen am nächsten.

 

 (Foto: Juwelo)

gezüchteten Süßwasserperlen

 

Ende der 1990er, Anfang der 2000er Jahre, tauchten auf dem Markt Süßwasserperlen sehr guter Qualität auf.

 

Diese Perlen wurden erstmals in den 1960er Jahren gezüchtet, aber ihre Qualität war nicht ideal und es dauerte einige Jahrzehnte, bis sie auf das gewünschte Niveau kamen.

 

Süßwasserperlen sind Zuchtperlen, die in Süßwassergewässern wie Flüssen und Seen entstehen, wobei China der größte Produzent ist.

 

Im Gegensatz zu vielen Salzwasserperlen enthalten sie typischerweise keinen Kern, sondern nur organisches Material, weshalb sie oft nicht perfekt rund sind, aber in einer größeren Vielfalt an Farben, Formen und Größen vorkommen.

 

Ihre Qualität hängt von Faktoren wie Rundheit, Oberflächenbeschaffenheit und Größe ab, und sie sind wegen ihrer Vielseitigkeit und ihres Preis-Leistungs-Verhältnisses in der Schmuckherstellung beliebt. 

 

"MallorcaPerlen" (PerlenImitationen)

Die Perlen von Mallorca sie sind keine echten Perlen, historisch gesehen waren sie eine der besten Perlenimitate, die man finden konnte, aber sie bleiben künstliche Perlen.

 

Diese Perlen wurden Ende des 19. Jahrhunderts auf der spanischen Insel Mallorca hergestellt und wurden weltweit populär.

 

Die Perlen von Mallorca sie sind keine echten Perlen, historisch gesehen waren sie eine der besten Perlenimitate, die man finden konnte, aber sie bleiben künstliche Perlen. Diese Perlen wurden Ende des 19. Jahrhunderts auf der spanischen Insel Mallorca hergestellt und wurden weltweit populär.

Unterscheidungstipps

  • Zahntest: Reib die Perle sanft an deinen Zähnen, oder reibe zwei Perlen aneinander. Echte Perlen fühlen sich rau oder körnig an, während künstliche Perlen sehr glatt sind
  • Reflexionstest: Echte Perlen reflektieren das Licht auf eine besonders sanfte, schimmernde Art. Ihr Glanz wirkt tief und lebendig, während unechte Perlen oft stumpf oder künstlich glänzen.
  • Röntgentest und UV-Test: Bringe deine Perlen zu mir ins Geschäft, um sie mittels Röntegenanalyste zu testen.

 

 

Perlen ABC

Qualitätsbewertung: Perlen werden laut dem amerikanischen Gemoligischen Institut GIA nach sechs Kriterien bewertet: Farbe, Form, Größe, Lüster, Oberfläche und Gesamteindruck:

  • Farbton (Shade): Die Grundfarbe und mögliche schillernde Obertöne
  • Form (Shape): Die Symmetrie, wobei runde Perlen am wertvollsten sind.
  • Größe (Size): Der Durchmesser, wobei größere Perlen seltener sind.
  • Lüster (Shine): Die Intensität des Schimmers, seine Glanzerscheinung.
  • Oberflächenqualität (Surface): Die Fehlerfreiheit der Oberfläche, da natürliche Perlen immer leichte Makel aufweisen.
  • Farbton (Shade): Die Grundfarbe und mögliche schillernde Obertöne

pflegetipps

  • Kosmetik und Parfüm können den Lüster schädigen, daher Perlen immer als letztes anlegen.
  • Nach dem Tragen vorsichtig mit einem weichen, feuchten Tuch reinigen.
  • Getrennt von anderem Schmuck aufbewahren, um Kratzer zu vermeiden.
  • Perlenketten alle zwei bis fünf Jahre (je nach Tragehäufigkeit) neu knüpfen lassen.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Antiker Schmuck & Edelsteinlabor

 

_____________________________________________

 

 

Geöffnet

Do   10.00 bis 17.00

Fr    10.00 bis 17.00

Sa   10.00 bis 13.00

 

sowie nach Vereinbarung

 

Kontakt

Dr. Kristina Riedl, EG

Traungasse 12

4810 Gmunden

 

T:  +43 664 1595 847

M:  office@accade.at