Eine Kulturgeschichte des Ringes

Die ersten Ringe der Menschheitsgeschichte wurden aus Knochen, Bein, Holz und Stein gefertigt, und mit Bernstein, Muscheln und Glas verziert.

 

In einer Welt ohne Spiegel konnte der Träger eines Fingerringes sein Schmuckstück selbst sehen und sich daran erfreuen oder bei jeder Handbewegung seinen Status demonstrieren.

 

Die ältesten Fingerringe sind über 21.000 Jahre alt, wie jene aus Mammutelfenbein, die in Pavlow im heutigen Tschechien gefunden wurden. In späterer Zeit kamen Ringe aus Metalllegierungen, wie Gold (bei den Sumerern ca. 4000 v. Chr.), Silber (bei den Hethitern ca. 3000 v.Chr.), Bronze (nördlich der Alpen seit ca. 2200 v. Chr.) und Eisen (ab 950 v. Chr. im griechischen Kulturkreis, ab ca. 700 v. Chr. bei den Kelten) hinzu.

 

In der Antike wurden Ringe mit farbigem Glasschmelz, Email oder Einfügen einer steinernen Bild- oder Schriftplatte versehen und manchmal auch mit seltenen Edelsteinen aufgewertet, die schon damals aus Indien oder Ceylon (heutiges Sri Lanka) kamen.

 

Es waren meist göttliche Attribute und Schriftzeichen, die diese Ringe zierten. So war etwa im alten Ägypten der Schmuck nicht Selbstzweck, sondern stand in Zusammenhang mit Religion und Magie.

 

Sehr häufig finden wir auf Ringen den Skarabäus aus Fayence oder glasiertem Steatit, es gibt aber auch Funde von ägyptischen Fingerringen mit Edelsteinen wie Lapislazuli, Karneol, Granat oder Onyx.

 

Hier zu sehen der Siegelring der Königin Teje aus rotem Achat, ca. 1410-1372 v. Chr. (Fotocredit: Kunsthistorisches Museum Wien, Ägyptisch - Orientalische Sammlung Inventar Nr 3337).

 

Wegen ihrer magischen, unheilabwehrenden Kraft gab es im Mittelalter bis weit über die Renaissance hinaus Schutz- und Heilringe. Sie galten als Abwehrmittel gegen den bösen Blick,  Dämonen und Teufel sowie als Mittel gegen Krankheiten. In mittelalterlichen Märchen spielten zauberkräftige Ringe eine Rolle; sie machten unverwundbar und hellsehend, halfen Liebe zu erregen und Schätze zu finden.  


Zum Beispiel erhielten viele Fingerringe einen „Krötenstein“ (borax) als Schutz vor Vergiftungen. Man glaubte, dass der Krötenstein im Kopf von Kröten wuchs (Bildnachweis: Wikipedia)).In Wahrheit waren die Krötensteine wahrscheinlich Quarze, Karneole oder geringertige Flusssteine.

 

Die abergläubische Implikation von Ringen zeigte sich auch bei Geburten: So mussten in der Antike den Gebärenden ihre Ringe abgezogen werden, damit sich die Leibesfrucht umso leichter lösen könne, wogegen im Mittelalter Frauen beim Herannahen der Geburt ihren Ehering ansteckten.

 

War der Ring zu Zeiten des antiken Römischen Reiches noch einer bestimmten Gesellschaftsschicht vorbehalten, so wurde er im Mittelalter wurde von Männern, Frauen und auch Kindern jeder sozialen Schicht getragen.

 

Im Mittelalter waren - wie zuvor schon bei den Germanen und Wikingern – Bronze, Silber und Gold die Hauptmaterialien für die Fertigung von Ringen, doch auch Blei-, Bein-, Gagat- und Glasringe üblich.

 

Im 15. Jahrhundert wurde es Sitte, mehrere Ringe gleichzeitig an beiden Händen zu tragen, wobei der meist Mittelfinger ausgespart blieb, der bereits bei den Römern als unschicklicher Finger galt.

 

Was die Wenigsten wissen: Auch der Saphir wurde schon früh graviert und in Ringe gefasst. Erfahren Sie hier mehr darüber im Blog "Antike Saphirringe"


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